BESCHEID WISSEN ÜBER TROCKENFUTTER

Achtung Trockenfutter! Das Thema Trockenfutter wurde schon in der Vergangenheit immer wieder diskutiert. Im Zeitalter der Fertignahrung ist auch die Fütterung unserer Tiere einfacher geworden. Du möchtest wirklich mehr darüber wissen? Dann nimm dir ein paar Minuten Zeit und lies weiter!

GESUNDES TROCKENFUTTER FÜR DIE KATZE, GIBT ES DAS?

In den vergangenen 25 Jahren machte die Trockenfütterung bei Hund und Katze große Furore. Das Futter riecht nicht, man kann es länger stehen lassen, es ist einfacher zu portionieren und es ist gut für kräftige Zähne. Zudem wirkt es Zahnstein entgegen…

Stimmen diese Eigenschaften wirklich?

Schauen wir uns die Herstellung von Trockenfutter einmal etwas genauer an: In der Deklaration der meisten Trockenfutter finden wir oft das Wort „Fleisch oder Fischhydrolysat“, dies ist sogenannte chemisch vorverdaute Nahrung. Sie wird mittels chemischer oder enzymatischer Hydrolyse hergestellt.
Es dient der Akzeptanzsteigerung von Futtermitteln, die reich an Getreide sind. Getreide enthält einen hohen Anteil Stärke und ist bei der Trockenfutterproduktion fast unumgänglich, da Fleisch allein schwer zu konservieren und in Pellets zu verpressen ist.

GETREIDESFREIES TROCKENFUTTER FÜR DIE KATZE

Alternativ werden nun auch getreidefreie Trockenfutter angeboten, hier ist der Hauptbestandteil die Kartoffel, die hier wieder den gleichen Effekt wie das Getreide übernimmt.

Auch eine Kartoffel enthält Stärke, nur nicht ganz so viel, wie zum Beispiel Reis. Reis enthält je nach Art über 70% Stärke und Kleber, eine Kartoffel hingegen nur ca. 25% Stärke. Trotzdem ist dies leider immer noch zu viel für eine dauerhafte Fütterung unserer Katzen! Diese Stärke wird im Organismus des Tieres zu Zuckerketten umgewandelt und „auf den Hüften“ geparkt!

Um ein Trockenfutter als Alleinfuttermittel deklarieren zu dürfen, muss der Hersteller die vorgeschriebenen Proteinwerte erreichen. Statt Fleisch wird hierfür oft pflanzliches Eiweiß verarbeitet, das allerdings die oben bereits erwähnte Stärke enthält. Allein Inhaltsstoffe wie Zuckerrübenschnitzel oder Melasse haben einen Zuckergehalt von 48%. Durch die starke Erhitzung der Rohstoffe in Hochdruckwasserdampf bis zu 250 °C und die anschließende Heißlufttrocknung werden die Kohlenhydrate aufgeschlossen, die Proteine und Fette aber denaturiert, sowie alle natürlichen Vitamine zerstört.

Ebenfalls zerstört oder verändert werden die für eine langfristige Gesunderhaltung des tierischen Organismus lebensnotwendigen sekundären Nahrungsstoffe und bioaktiven Substanzen. Deshalb wird dem Futter anschließend eine standardisierte Mineralstoff- und Vitaminvormischung zugesetzt, die oftmals zu hoch oder falsch dosiert ist. Auf die Pellets werden Lockstoffe aufgesprüht, um es für Katzen interessant und begehrenswert zu machen.

Nach dem Verpressen besitzt Trockenfutter einen erschreckenden Feuchtigkeitsgehalt von nur ca. 8 – 10%.

Da die Katze ein Wüstentier ist und die von ihrem Körper benötigte Feuchtigkeit aus dem Futter zieht, ist solch eine „Astronautennahrung“ nicht artgerecht! Dies muss man so deutlich sagen! Ihre Katze kann den Flüssigkeitsverlust, der durch diese Nahrung herbeigeführt wird, niemals durch Trinken ausgleichen!

Zu wenig Flüssigkeit ist unter anderem der Grund, weshalb unsere Katzen heutzutage häufig unter chronischen Erkrankungen der Niere und Blase, Verdauungsproblemen, Hautekzemen, Schuppen, übermäßigem Haaren, Allergien und Diabetes leiden.

TRINKT MEINE KATZE GENUG?

Da die Katze freiwillig nicht viel Wasser trinkt (ihr Körper, ihre Zunge ist hierfür nicht konzipiert) ist der Urin zu stark konzentriert. Der ph-Wert verschiebt sich und Blasengries und Blasensteine (Struvitsteine) können entstehen. Zudem hat Trockenfutter oft ein verschobenes Verhältnis von Calcium und Phosphor, das den Prozess der Bildung von Harnsedimenten noch weiter begünstigt!

Wieviel Milliliter Flüssigkeit ein Katze über ihr Nassfutter aufnehmen kann, kann man in etwa ausrechnen. Nassfutter hat im Schnitt einen Feuchtigkeitsgehalt von 80%. Frisst eine Katze 200g Nassfutter, entspricht dies: 80% von 200g = 160g Feuchtigkeit. Diese Grammzahl nun in Milliliter 1:1 umgerechnet macht: 160g = 160ml. So nimmt eine Katze also bei 200g Nassfutter ca. 160ml Flüssigkeit auf.

WIEVIEL WASSER BRAUCHT MEINE KATZE?

Der Erhaltungsbedarf an Flüssigkeit für Katzen liegt bei 40 – 60ml pro kg Lebendgewicht und Tag.

Rechnen wir nun mit dem Mittelwert von 50ml, braucht eine 4kg-Katze ca. 200ml reine Erhaltungsmenge, um die Organe zu versorgen, das Blut flüssig zu halten und Fremdstoffe auszufiltern. Sie müsste somit zu den 200g Nassfutter noch einmal in etwa 40ml extra trinken, diese geringe Menge kann eine Katze entspannt über den Tag zu sich nehmen.

Wie bereits erwähnt ist dies ein Durchschnittswert. Der Flüssigkeitsbedarf hängt von den individuellen Lebensumständen, wie z.B. Aktivität, Umgebungstemperatur, Alter oder auch wieviel Flüssigkeit eine Katze verliert, ab. Dieser Verlust kann zum Beispiel auftreten, wenn sie aufgeregt ist, schwitzt oder hechelt. Dieser Erhaltungsbedarfs-Wert ist also das Minimum an Flüssigkeit. Es darf gerne auch mehr sein.

Führen wir doch einmal das Rechenexempel von oben weiter:

Fütterungsempfehlung bei Trockenfutter-Fütterung: Eine ausgewachsene Katze (4kg) benötigt ca. 60 Gramm Trockenfutter pro Tag und braucht auch hier wieder mindestens 50ml Flüssigkeit pro Kilogramm Körpergewicht, also 200ml um den Mageninhalt aufzuweichen, zu verdauen, die Mineralstoffe aufzuschlüsseln und durch die Blutbahnen den Organen zuzuführen. Da in Trockenfutter ca. 8% Feuchtigkeit sind, (8% von 60 Gramm = 4,8 Gramm=4,8 ml Feuchtigkeit) muss Ihre Katze rund 195 ml trinken, um den Flüssigkeitshaushalt auszugleichen! Zur Veranschaulichung entspricht dies ca. dem Inhalt eines herkömmlichen Trinkglases. Im Vergleich müsste ein 80 Kilogramm schwerer Mensch (Werte der 4Kg Katze x Faktor 20) über den Tag 1.200 Gramm trockene Nahrung zu sich nehmen und hierzu knapp 4 Liter trinken! Versuchen Sie es mal… Na dann Prost!

Unsere Nahrungsmittel haben meist einen höheren Feuchtigkeitsgehalt. Stell dir einmal vor, du würdest mal einen Tag lang nur Pumpernickel, Knäckebrot, Kekse, Trockenobst, trockene Nudeln und Reis (Cantuccini haben übrigens auch nur um die 14% Flüssigkeit) zum Frühstück, zum Mittagessen, zum Abendessen und den Zwischenmahlzeiten zu dir nehmen. Hierzu dann über den Tag verteilt 4 Liter Flüssigkeit! Bei Trockenfutter-Fütterung sieht der Alltag einer Katze genauso aus. Merkst du, was du deinem Tier mit Trockenfutter zumuten würdest?

Zum Schluss möchten wir gerne noch auf das Argument der Zahnsteinprophylaxe durch Trockenfutter eingehen. Nehmen wir einmal an, wir würden uns heute Abend auf die Couch setzen und ganz bewusst nur Knabbereien, wie z.B. Chips, Kekse und Nüsse essen! Der Belag auf unseren Zähnen und in den Zahnzwischenräumen wird uns dazu bringen, immer wieder mit der Zunge, oder sogar den Fingern diese Essensreste zu beseitigen. Würdest du dir nicht irgendwann die Zähne putzen, wäre dieser Nahrungsbrei eine wundervolle Basis für Zahnstein und Bakterien. Katzen putzen sich auch die Zähne, aber mit dem genüsslichen Zerkauen eines faserigen Stücks Fleisch. Nicht mit Trockenfutter, das nach dem Zerbeißen zerbricht und der entstandene Futterstaub sich mit Speichel zu einem Brei vereint. Die trockenen Stücke sind außerdem zu klein, um einen wirksamen Abrieb-Effekt zu erzielen.

Viele Katzen schlucken sogar die Pellets am Stück. Dies ist für den Magen dann eine große Herausforderung. Kommt das Trockenfutter im Magen an, benötigt es hier Flüssigkeit, also die Magensäure, um sie aufzuweichen.

Es saugt den Magensaft auf, was eine Überproduktion bewirkt, der ph-Wert fällt und begünstigt somit wieder die Bildung von bakteriellen Gasen, die beim Aufsteigen in der Speiseröhre zusätzlich für Zahnsteinbildung verantwortlich sein können.

Diese Erkenntnisse beruhen nicht nur auf vielen wissenschaftlichen Langzeitstudien, sondern auch auf meinen eigenen Erfahrungen! Nach über 15 Jahren Trockenfutter Fütterung habe ich bewusst die Ernährung meiner Tiere auf naturnahe, feuchte Kost umgestellt und eine zusätzliche Ausbildung zur Ernährungsberaterin für Katzen und Hunde abgeschlossen!

Daher empfehlen wir heute nur noch Anifit Nassfutter für Katzen.

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Wer noch tiefer in die Materie eintauchen möchte, dem empfehle ich als Lektüre gerne das Buch:

Wir danken Frau Selbach-Sorkale für diesen tollen Artikel, und hoffen dir damit nützliche Informationen zur richtigen Ernährung deiner Katze an die Hand gegeben zu haben.

Dein Futterfinder Team

Wer die wunderschönen BKH von Frau Selbach-Sorkale sehen möchte, findet sie hier: www.deep-topas.de

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